Schopfheim

Wappen Schopfheim

Schopfheim

Schopfheim

Landkreis Lörrach

Einwohner 19900

Autokennzeichen  LÖ

Telefonvorwahl +49 (7622)

 

Geschichte

Auf Schopfheimer Flur befinden sich vier römische Fundstellen, so dass für diese Periode ggf. von einer ländlichen Streusiedlung ausgegangen werden kann. Ab 650 ließen sich die Alemannen nieder. Der Name Schopfheim wurde erstmals im Jahre 807 in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Der freie Bauer Himini mit seinen Söhnen schenkte seine Güter in „Villa Scofheim“ dem Kloster. Im Mittelalter und bis zur Umgestaltung Deutschlands durch Napoleon gehörte Schopfheim zuerst den Herren vonRötteln, danach durch Erbfall den Herren von Hachberg-Sausenberg, um schließlich wiederum durch Erbfall an die Herren von Baden (Markgrafschaft Baden beziehungsweise Markgrafschaft Baden-Durlach) zu gelangen; danach zum erweiterten Großherzogtum Baden. Die Reformation wurde 1556 vom benachbarten Basel her eingeführt. Im Jahre 1250 erhielt Schopfheim durch Konrad I. von Rötteln das Stadtrecht (die Stadterhebung ist im Zusammenhang mit dem versuchten Röttelnschen Landesausbau zu sehen) und ist somit die älteste Stadt im Markgräflerland, konnte sich aber wegen seiner ungünstigen Lage, kriegerischer Ereignisse (fast vollständige Entsiedlung im Dreißigjährigen Krieg) sowie wegen der benachbarten Metropole Basel nicht richtig fortentwickeln. Es sind Teile der Stadtbefestigung erhalten. Ab 1835 erfolgte, ähnlich dem restlichen Wiesental, eine gewisse Industrialisierung. Im Revolutionsjahr 1848 war Schopfheim Nebenschauplatz des Heckeraufstands. 1862 erhielt Schopfheim mit der Eröffnung der Wiesentalbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz. Nach 1945 siedelten sich zahlreiche Heimatvertriebene an.

Auf der Gemarkung des Ortsteils Raitbach befindet sich die Reste der mittelalterlichen Burgen Burgholz, Steineck und Turmhölzle.

 

Schopfheim Heute

Das ausgedehnte Stadtgebiet von Schopfheim nimmt mit Kernstadt und seinen sechs eingemeindeten Teilorten im südöstlichen Landkreis Lörrach den Übergang vom südlichen Hochschwarzwald zum Dinkelberg ein. Markante Nahstelle bildet weithin das Wiesental, von wo die Stadt nördlich des Flusses auf die Weitenauer Berge (Entegast) bzw. östlich auf das Kristallin des Hochschwarzwalds und südlich davon auf die Muschelkalkplatte den Dinkelbergs ausgreift. Die höchste Erhebung bildet mit 1169 m über NN der Rohrenkopf im Nordosten, der tiefste Wert (453 m) ist im Wiesental zu finden, wo Wiese und Kleine Wiese das Stadtgebiet im Westen verlassen. Entlang des breiten mittleren Wiesentals dehnt sich die aus mittelalterlichen Wurzeln entstandene Kernstadt und der nordöstlich anschließende, früh industrialisierte Stadtteil Fahrnau aus. Er ist inzwischen vollständig mit ersterer baulich vereint. Zudem konnte sich im Tal nach 1950 und vor allem seit 1970 ein breites Spektrum kleinerer und mittlerer moderner Industriebetriebe ansiedeln. Das jüngere Wohnsiedlungswachstum richtet sich zunehmend auf die Dinkelberghänge im Süden. Der traditionelle Standort höherer Schulen sowie alte Verwaltungs- und Dienstleistungssitz ist heute Mittelzentrum für den gesamten östlichen Landkreis. Seit 1862 ist die Stadt an die Wiesentalbahn (heute Regio S-Bahn Basel) angeschlossen. Von der B317 (Weil am Rhein–Titisee-Neustadt) zweigt hier die B518 (Schopfheim-Säckingen) ab. Die Stadt wurde 1809 Sitz eines eigenen Bezirksamtes, das 1936/39 aufgehoben und dem Landkreis Lörrach angegliedert wurde.